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Leben in den Zeiten des Corona (6)

Freunde des Gartenzwerges,
kaum bin ich mal kurz im Urlaub auf ner Konferenz aus Gründen nicht in Berlin, aber natürlich nur mit der Kernfamilie (ich stelle mir beim Wort Kernfamilie ja immer so verschieden große Apfelkerne vor, die im Griebsch schön familienmäßig zusammen Abkernen), da geht erst das Internet kaputt (jedenfalls da wo ich war (Brandenburg!)) (obwohl vielleicht ist das da auch der Normalzustand, wer weiß) und dann noch mein angeblich ach so schlaues Taschentelefon (vor dem Futschgehen hat es seine Schlauheit jedenfalls nicht gerettet) und ich vermute inzwischen sind wieder ein Haufen Sachen passiert, also in Sachen Corona natürlich nur. Weil andere Probleme wie Krieg, Hunger oder gar andere Krankheiten gibt es dank Corona zur Zeit ja überhaupt nicht (lassen einige Medien zumindest vermuten). Jedenfalls, worauf ich eigentlich hinaus wollte, eine Medien,- und dementsprechend auch coronafreie Zeit, kann ich nicht empfehlen. Man bekommt gar nichts mit und lechzt nach der Abstinenz (also jedenfalls ich) wie der letzte Junkie nach den neuesten Fakten, Statistiken und Zahlen. Nur über Corona natürlich. Weil Geflüchtete zum Beispiel, die müssen mit ihren Problemchen jetzt mal kurz warten, immerhin haben wir hier in Europa gerade unsere eigene Krise. Müssen die jetzt auch mal verstehen. Kann ja nicht immer nur um sie gehen. Auch der Frage warum am Führergeburtstag Demonstrationen in Dresden und Chemnitz genehmigt wurden, obwohl Demonstrationen, soweit mir bekannt, zur Zeit doch verboten sind, gehen wir irgendwann später mal nach. Jetzt hat Corona oberste Priorität. Wer jetzt nicht ausschließlich über Corona redet, gar den Sinn von bestimmten Maßnahmen zur langsameren Ausbreitung in Frage stellt, will das alle alten und überhaupt alle gefährdeten Menschen in Deutschland sterben. So jedenfalls liest sich das in einigen Artikeln und Kolumnen, die ich mir nach meiner Medienabstinenz zu Gemüte geführt habe.

Frage: Gibt es eigentlich eine deutsche Entsprechung für whataboutism? Wasistmitismus?

Tippp: In den Pausen zwischen der Coronahrungsaufnahme morgens, mittags und abends (Medienkonsum) mal gepflegt Home-Homing betreiben. Das ist der neue Trend!

Tippp 2: Sich alle im deutschsprachigen Raum bekannten regionalen Begriffe für Kerngehäuse tätowieren lassen

Tippp 3: Warten auf’n Bus in der Ard-Mediathek kucken. Spielt in Brandenburg und wird von Experten (also mir) mit dem Prädikat XGHÖLS@CK€UHRSV bewertet.

22. April 2020
Leben in den Zeiten des Corona (6)