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Leben in den Zeiten des Corona (15)

Freunde der Existenzangst,
am vergangenen Wochenende war ich auf einem Festival im dünnst (gibt es dieses Wort überhaupt?) besiedelten Bundesland Deutschlands. Es gab gutes Wetter, Musik, Lichtinstallationen (Englisch: Wishyouills), ich habe was gelesen, war baden im nur wenige hundert Meter vom Festivalgelände entfernten See und überhaupt war das ein sehr schönes Festival (Danke ans 3000°-Team für überhaupt, Franziska Hauser für die Begleitung und Katharina Lifson für die Einladung), trotz oder vielleicht auch gerade wegen des fehlenden Publikums. Weil bis auf die Macher des Festivals und die Künstlerköppe verschiedener Sparten war da keiner. Alles nur für’s Netz. Nun bin ich aber wieder zurück in Berlin, dem Moloch, und nach dem Lesen eines Zeitungsartikels über die Bürgermeisterin von Chicago wurde mir mal wieder klar, was hier alles falsch läuft. Der Bürgermeister von Berlin heißt Mathias Meier, nee Quatsch, Michael Müller. Der Max Mustermann der Politik. Null Ausstrahlung, null Glamour, null, ach einfach insgesamt null. Wäre Michael Müller ein Geheimagent trüge er die Kennziffer 000. Die Bürgermeisterin von Chicago dagegen, wisst ihr wie die heißt? Lori Lightfoot. Ja, Lori Lightfoot. Der Name macht was her, damit kann man arbeiten. Das Michael Müller keine homosexuelle schwarze Frau ist, dafür kann nicht mal er etwas. Dass er so blass ist und bleibt, dagegen schon. Blass natürlich nicht die Hautfarbe, sondern seine gesamte Erscheinung. Aber genug von Michael Müller (Der könnte sich ja mal M&M oder Eminem nennen und dann wahlweise einen Rechtsstreit oder eine Blutfehde mit dem Süßigkeitenhersteller oder dem Rapper anfangen, macht der Langweiler aber nicht), kommen wir zu einem weiteren Langweiler: Mir. Ich werde in Zukunft nicht wöchentlich, sondern unregelmäßig bei der wöchentlich stattfindenden traditionsreichen Berliner Lesebühne LSD – Liebe statt Drogen auftreten. Als Mitglied welches nicht jede Woche da ist. Die langweilige Begründung, warum ich nicht jede Woche da bin erspare ich euch mal, aber unter Termine könnt ihr sehen, wann ich da bin. Soweit, so long.

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18. August 2020
Leben in den Zeiten des Corona (15)