KURZGESCHICHTEN, KRITZELEIEN & KARTOONS

Leben in den Zeiten des Corona (14)

Freunde des Selbstbräuners,
kürzlich entdeckte ich beim Einkaufsversuch im Internet ein Modelabel Namens Felix Hardy. Na wenn das mal nicht was mit Ed Hardy zu tun hat, dachte ich mir so, vielleicht ist Felix Hardy gar der Sohn von Ed Hardy. Ed Hardy, ihr erinnert euch, das waren diese arschteuren Klamotten, über die es so Witze gab wie: „Ey hat dir einer / ein Einhorn / ein Chamäleon auf’s T-Shirt gekotzt / Regenbogen ausgekackt o. ä.? Nee, Alter, ditt Schört is von Ed Hardy.“ Mit Felix Hardy aber hatte ich falsch gelegen. Der Gründer des Modelabels Felix Hardy kommt aus Spanien und heißt vermutlich gar nicht Felix Hardy sondern Feliz Fuerte. Allerdings erfuhr ich bei meinen knallharten Recherchen, dass hinter dem Label Ed Hardy nicht nur der bereits verstorbene Unternehmer Christian Audigier (Audi Gier!) steckte, sondern auch noch der namensgebende Tätowierer Don Ed Hardy. Und Don Ed Hardy wuchs auf in, haltet euch fest, Corona del Mar in Südkalifornien. Corona del Mar. Und als ob das nicht genug wäre, pflegt dieser Tätowierer auch noch gute Kontakte nach Japan. Und Japan liegt, wie wir ja alle wissen, nicht weit weg von China. Und in China, genauer gesagt in Wuhan, wurde ja das Coronavirus – und wenn man jetzt wissen möchte wie weit Japan von Wuhan entfernt ist, ob das nicht vielleicht exakt 666 Kilometer sind, dann steht man aber schön blöd da, weil wenn man bei Google Maps die Route von Japan zum Feinkost-Nassmarkt in Wuhan, ja so heißt der auf deutsch, erfahren möchte, dann wird einem dort mitgeteilt: Die Route von „Wuhan South China Seafood Wholesale Market, Jianghan Qu, Wuhan Shi, Hubei Sheng, China“ nach „Japan“ konnte nicht berechnet werden. Da heißt der Markt dann auf einmal South China Seafood Wholesale Market. Und das ist ja Englisch. Und wer spricht Englisch? Bill Gates. Und Bill Gates, dem gehört ja auch Google, oder nee, Bill Gates gehört das Internet oder wenigstens das halbe Internet. Und natürlich die Bill und Melinda Gates Stiftung, die gehört auch Bill Gates. Und seiner Frau. Und wenn man von „Bill und Melinda Gates“, wenn man davon mal die Buchstaben zählt, dann kommt man auf 19. Und wie heißt die vom neuen Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit? COVID 19. Das ist alles schon da. All diese Informationen. Man muss nur suchen. Suchen, wenn man mal von dem Wort suchen die Buchstaben zählt, sagen wir dreimal hintereinander, und dann die jeweils gezählten Buchstaben hintereinander schrübe, dann stünde dort 666. Wie gesagt, man muss nur suchen. Manchmal kommt man bei der Suche vom Weg ab, dann geht man eben einen anderen Weg. Das Internet hat viele Wege. Manchmal auch Sackgassen oder Spielstraßen, aber hauptsächlich Wege. Nur gehen muss man die denn auch mal. So wie ich kürzlich.
Ich suchte im Internet nach Klamotten obwohl ich eigentlich Klamotten hatte, nur mit denen war mir ein kleines Malheur passiert. Ich hatte mir zu Beginn der aktuellen Bräunungssaison eine neue Sonnencreme gekauft und auch fleißig benutzt. Auch an Tagen an denen ich alter Modefachmann weiße Feinrippunterhemden trug. Und diese Unterhemden, die hatten plötzlich so gelbe Träger und auch unter den Armen, das sah echt nicht schön aus, also habe ich die ehemals weißen Kleidungsstücke in eine Schüssel mit Wasser und dann schön immer, gib ihm, Chlor-Bleiche dazu und Simsalabim strahlten mich die soeben noch gelb gefleckten Klamotten in einem herrlichen Magenta an. Als Laie vermutete ich spontan irgendeine chemische Reaktion dahinter, wollte aber sicherheitshalber auch noch das Internet konsultieren. Und so bin ich dann erst bei Batik und dann irgendwie bei Ed Hardy gelandet. Aber wie ich diese Flecken wegbekomme weiß ich noch immer nicht. Dafür weiß ich, dass die Bill of Rights wahrscheinlich nach Bill Gates benannt wurde. Und das wenn man jemand Kleinwüchsiges besonders attraktiv findet, dass es sich dann um einen Zwilf handelt. Und wenn von einem Bilf die Rede ist, kann natürlich nur Bill Gates gemeint sein. Und dann habe ich noch herausgefunden, dass Bill Gates im Gegensatz zu seiner Frau Melinda, nie ein Kleidungsstück der Marke Ed Hardy besaß, dass er dafür aber seinen erstgeborenen Sohn an einen Zwilf namens Batik verlor und das das Märchen Rumpelstilzchen Teil der Antisemitismusforschung ist. Nur wegen der Flecken, da weiß ich noch immer nicht, aber da kann ich ja bei Gelegenheit mal im Internet recherchieren.

Tipp vom Modefachmann: Heute 20 Uhr, Reformbühne in der Baiz, mit Doc Schoko, Masha Potempa, Sahara B und mir

19. Juli 2020
Leben in den Zeiten des Corona (14)

Leben in den Zeiten des Corona (3)

Freunde der gepflegten Verschwörungstheorie,
falls ihr euch fragt: Ja, ich bin noch immer im Besitz von genügend Toilettenpapier für die nächsten Jahre Wochen. Ich hoffe, ihr sitzt auch nicht auf dem Trockenen bzw. Feuchten (kein fester Stuhlgang + kein Klopapier). Anderes Thema, also eines von welchem man in diesen Tagen kaum hört: Corona. Ich bin da nämlich einer Sache auf der Spur. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Musiker Musikproduzent Mark ’Oh hinter oder zumindest in der ganzen Corona-Nummer mit drin steckt. Mark ’Oh, bürgerlich Marco Rona Marko Albrecht wurde in einem Ort namens Dorsten (vgl. Dorsten u. Drosten) geboren. Schon im Jahre 1995 veröffentlichte Mark ’Oh die Single „Droste hörst du mich“ (vgl. Droste u. Drosten). Zu dieser Zeit studierte Christian Drosten, bekannt aus dem Erfolgspodcast „Das Coronavirus-Update mit Christian Drosten“ in Frankfurt am Main. Wie Drosten selbst in einem Interview zugab, gibt es Coronaviren nicht erst seit gestern (vielleicht ja schon seit 1995!?). Am 8. Juli 1995 trat Mark ’Oh bei der Loveparade in Berlin auf (und spielte unter anderem „Droste(n) hörst du mich“), während Christian Drosten in einem geheimen Labor in der Nähe von Frankfurt tüftelte (so jedenfalls berichtete es eine Kommilitonin Drostens namens Meike Linde) und die beiden waren für einen kurzen Moment exakt 666 km voneinander entfernt. Weiter weiß ich jetzt auch erstmal nicht, aber ich denke, dass reicht für den Anfang um ein wenig zu zweifeln, vielleicht sogar kultiviert auszuflippen.
Ein guter Song zum Ausflippen ist übrigens „Droste hörst du mich“ von einem gewissen Mark ’Oh.
Und falls euch gerade weder nach zweifeln noch nach ausflippen ist: Unbedingt mal Online-Armdrücken auschecken! Kann ich wärmstens empfehlen!

30. März 2020
Leben in den Zeiten des Corona (3)